1999 tötet ein 35-jähriger Mann im thüringischen Stotternheim seinen Vater mit einer Axt. Der Name des Täters? Dieter ‚Otze‘ Ehrlich. Er ist eine lokale Berühmtheit, gilt als wichtigstes Gesicht der einstigen DDR-Punkszene. In den Achtzigerjahren hat Otze mit seiner Band Schleimkeim für mächtigen Wirbel im Stasi-Staat gesorgt. Zwischen Bandproben in der Scheune des elterlichen Bauernhofs, Knast, Exzess und wüsten Kirchen-Konzerten führte er ein Leben als Outlaw, Arbeitsverweigerer und Nomade. Nach der Wende nimmt sein Leben einen tragischen Verlauf: Otze rutscht in den Drogensumpf ab, entwickelt wahnhafte Züge, verliert endgültig den Anschluss an die Gesellschaft. Eine Reihe an persönlichen Schicksalsschlägen mündet in der maximalen Tragödie: Dieter Ehrlich macht sich des Vatermords schuldig und stirbt 2005 in einer forensischen Psychiatrie. Der Podcast »OTZE - Stasi, Punk & Mord« zeichnet die grenzgängerische Lebensgeschichte von Dieter Ehrlich nach. Über acht Folgen hinweg nähern sich Musikerin Josi Miller und Kulturjournalist Alex Barbian Antworten auf die Frage, was Otze derartig ruiniert hat. Was bedeutet es, Punk in einer Diktatur zu sein? Wie muss es sich für einen jungen Menschen anfühlen, Gejagter und Spitzel zugleich zu sein? Und wie wurde aus einem genialen Musiker ein unzurechnungsfähiger Täter? Auf den Spuren des radikalsten Punk-Sängers der DDR führen Josi und Alex intensive Interviews mit Zeitzeug*innen. Sie wühlen in Stasi-Akten, erkunden das thüringische Hinterland und besuchen Punk-Konzerte. Auf ihrer Recherche-Reise machen sie verblüffende Entdeckungen — und stellen fest, dass Ostpunk, Schleimkeim und die Legenden um den ‚Campino des Ostens’ bis heute weiterleben.
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